Der Zuchtgrundsatz "Gesundheit" steht in unserer Zucht an erster Stelle, da heutzutage gerade unter den Molossern vor allem Hüftgelenkdysplasie (HD), Ellbogengelenkdysplasie (ED), Bänderschwächen, Wirbelsäulenkrankheiten, Anfälligkeit für Magendrehung, Krebs, Herz-/Kreislaufkrankheiten, Hautkrankheiten und anderes mehr vorzufinden sind.

Viele dieser Krankheiten sind in erster Linie Erbkrankheiten. Um eine gesunde Zucht aufzubauen, ist deshalb von größter Wichtigkeit, gesunde Zuchthunde einzusetzen und von den Nachkommen ebenfalls wieder nur mit gesunden Nachzuchten weiter zu züchten.

Es ist natürlich nicht so einfach absolut gesunde Hunde zu züchten, da vor allem von den Ahnen auch wieder Krankheiten durchschlagen können, wie es z.B. bei der HD/ED der Fall ist.

Aber durch konsequente Zuchtauswahl/-überwachung und optimale Aufzucht können wir gesunde Hunde züchten und damit einen Meilenstein setzen, der in der heutigen Hundezucht, die durch das Ausstellungswesen hauptsächlich auf das perfekte äußere Erscheinungsbild ausgerichtet ist, etwas auf der Strecke geblieben ist.

Besondere Beeinträchtigungen ergeben sich aus den Gelenkkrankheiten (z.B. HD/ED), die den Hunden Schmerzen beim Aufstehen, Laufen, Springen, Kot absetzen etc. bereiten können, so das ein Hund schon eingeschläfert werden muss, wenn er noch nicht sein biologisch mögliches Alter erreicht hat. Das ist sehr schmerzhaft für Hund und Halter!

Unsere Züchter-Gegmeinschaft setzt nur Zuchthunde ein, die HD-A oder HD-B haben bzw. ED-0 oder ED-1, da hierbei bis in hohe Alter, abgesehen von normalen Verschleißerscheinung, nicht mit Schmerzen der Ellbogen- oder Hüftgelenke zu rechnen ist. Hunde die nach Auswertung HD-A und HD-B haben, gelten als gesund. Da wir nur HD-A mit HD-B oder bei beiden HD-A Hunde verpaaren, werden wir dem absolut gesunden Hund schnell am nächsten zu kommen.

Eine Herzuntersuchungbei eingesetzten Zuchthunden ist standart, wobei Herz-0 und Herz-1 zur Zucht zugelassen sind, aber Herz-1 nur mit Herz-0 verpaart werden darf.

Das Mindestalter der Antikdoggenzuchthündinnen für den 1. Wurf beträgt 18 Monate und es muss eine Ausdauerprüfung am Rad über mindestens 20 km bestanden werden und ein Wesenstest erfolgt.!

Weiterhin ist die Leistungsfähigkeit und die natürlichen Instinkte des Hundes von großer Wichtigkeit, die wir durch eine Ausdauerprüfung über 20 km oder 25 km am Rad feststellen und bei der Leistungszucht durch den Einsatz im Hundesport, wo auch die Nasenveranlagung bei der Fährtenarbeit überprüft wird, das körperliche Leistungsvermögen und die Nervenstärke im Schutzdienst sowie die Arbeitsfreude und Unterordnungswilligkeit in der Unterordnung.

Das "Wesen" der Antikdogge steht bei den Zuchtgrundsätzen an zweiter Stelle. Wir streben einen Molosser an, der selbstbewußt, wachsam, menschen- und familienfreundlich ist und sich seinesgleichen gegenüber freundlich oder neutral, aber nicht aggressiv und rauferhaft verhält. Sie soll im Rudel gehalten werden können. Die Antikdogge hat aufgrund ihres guten Selbstbewußtseins auch einen mehr oder weniger starken Eigenwillen bzw. Dickkopf, so dass man als Rudelführer zeigen muss, wer das sagen hat. Sie ordnet sich dennoch gut unter, ist sehr intelligent und gelehrig und verfügt über sehr gute Naturinstinkte.

Aufgrund ihres Erbes der Molosser, die vielseitige Arbeit verrichteten, wie Wachhund, Jagdhund, Schutzhund, kommt auch bei mancher Antikdogge in der Junghundzeit der Jagdtrieb durch, den man aber durch Gehorsam gut in den Griff bekommt. Die Gewöhnung an alle Arten von Haustieren, wie Hund, Katze, Hühner, Hasen etc. ist kein Problem, wenn sie vom Welpenalter daran gewöhnt ist.

Als Wachhunde sind sie sehr gut einzusetzen, wobei sie keine Kläffer sind, sondern nur dann anschlagen, wenn einer am Grundstück steht oder vorbei geht. Als Wachhunde für einsame Gewerbeflächen oder Plätze eignet sie sich aufgrund ihres menschenfreundlichen Wesens nicht, da sie ihr Rudel zum bewachen braucht.

Für den Einsatz im Schutzhundesport ist nicht jede Antikdogge geeignet, da ihr als Molosser der starke Beutetrieb fehlt und sie sich nur einsetzt, wenn sie Gefahr erkennt, wo dann ihr ausgeprägter Wehrtrieb zu Geltung kommt. Wenn jedoch der Jagdtrieb bei der Antikdogge ausgeprägt ist, sind das die besten Voraussetzungen für den Einsatz als Schutzhund im Gebrauchshundesport, da der dann vorhandene Beutetrieb gepaart mit dem immer vorhandenen Wehrtrieb erstklassige Arbeit verspricht!

Die Antikdogge ist kein ausgesprochener Einmannhund. Da sie dem Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen ist, kann sie sich auch schnell an geänderte Umstände, wie Wechsel der Familie, Umgebung etc. anpassen.

Die Antikdogge soll sich keinesfalls der Umwelt gegenüber ängstlich oder angstbeisserich verhalten, da diesen Hunden das Selbstbewußtsein und die natürliche Fähigkeit Gutes von Schlechtem zu unterscheiden, fehlt. Auch Mißstrauen gegenüber Fremden soll sie nur als Wachhund hinterm Zaun zeigen und ein aufgeschlossenes, freundliches Wesen, wenn Gäste auf das Grundstück oder ins Haus kommen.

Leider hat auch das Wesen bei vielen Rassen unter dem Ausstellungswesen gelitten.

Deshalb steht bei uns das "Erscheinungsbild der Antikdogge" an dritter Stelle. Aber auch, weil wir zuerst auf Gesundheit und Wesen selektieren, kann das Erscheinungsbild erst an dritter Stelle stehen, wobei wir natürlich im Vorfeld auch nur die Zuchthunde aussuchen, die dem Bild der Antikdogge nahe kommen. Gerade das Erscheinungsbild ist ein Parameter in der Zucht, der, bei der genetischen Vielfalt, die noch bei einigen Rassen erhalten ist und die nicht so extreme Inzucht erfahren haben, eine große Spanne an Ausprägungsmöglichkeiten bietet.

Uns ist die genetische Vielfalt viel wichtiger, als Hunde, die aussehen, als wären sie alle aus einem "Ei gepellt".  Damit schließt sich auch wieder der Kreis zur Gesundheit, denn die gesündesten Hunde sind solche mit einer großen genetischen Vielfalt 

Trotzdem wollen wir natürlich eine Rasse wieder zurück züchten, die auch als Antikdogge erkannt wird. Dabei steht das athletische, doggenhafte, gut bemuskelte, knochenstarke und molossoide Aussehen der Antikdogge im Vordergrund. Der Kopf mit doggenhaftem Ausdruck von der Seite, aber breiten Schädel- und Wangenknochen sowie gut belefztem, und breitem Fang von Vorne gesehen, verleiht der Antikdogge ihren markanten Ausdruck!


                    




 

 

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